Der Kampf gegen den Ausbau der A49

Eindrücke von Mitgliedern der IL Aschaffenburg von den aktuellen Waldbesetzungen in Nordhessen.


Im nordhessischen Dannenrod, einem Stadteil von Homberg (Ohm), keine eineinhalb Fahrtstunden von Aschaffenburg entfernt, entwickelt sich der Kampf gegen den Ausbau der A49 zu einem weiteren Kristallisationspunkt der Klimabewegung, ähnlich der Proteste um den Hambacher Forst.

Mit Besetzungen, Mahnwachen, Barrikaden und Autobahnblockaden wehren sich Aktivist*innen und Anwohner*innen gegen die Abholzung verschiedener Waldgebiete in der Region. Hinter den Rodungen stecken mittlerweile 40 Jahre alte Pläne für den Ausbau der A49.

In Zeiten von Klimakrise und dringend notwendiger Verkehrswende ist das Unverständnis über das Festhalten am Autobahnausbau groß.

Schon seit gut einem Jahr gibt es vor allem im Dannenröder Waldgebiet Aktivist*innen die mittels Besetzungen die Abholzungen verhindern wollen und eine örtliche Bürger*inneninitiative hält regelmäßige Mahnwachen ab. Doch mit Beginn der Rodungsarbeiten im Herbst 2020 kam überregional Bewegung in den Konflikt.

So entstand in Dannenrod ein dauerhaftes Protestcamp und im Wald wurden zahlreiche neue Baumhäuser errichtet. Auch die Anzahl der errichteten Barrikaden und anderen Aktionen nahm kontinuierlich zu. Zivilgesellschaftliche Initiativen mobilisierten am 04.10. zur Großkundgeung nach Dannenrod – rund 5.000 Menschen folgten der Mobilisierung.

Auch Mitglieder der Interventionistischen Linken Aschaffenburg waren an unterschiedlichen Tagen vor Ort. Einzelne blieben einige Tage im Wald um sich an der Besetzung zu beteiligen, andere nahmen an Kundgebungen oder Waldspaziergängen teil.

Die Eindrücke von allen, die vor Ort waren, decken sich: Respekt vor dem, was die Protest- und Widerstandsbewegung leistet. Inspirierend und motivierend die Leidenschaft und Power der dortigen Aktivist*innen.

Wer glaubt im Wald halten sich nur abenteuersuchende „Waldautonome“ auf, der wird beim Besuch und in Gesprächen eines besseren belehrt. Hier geht es um handfeste Kritik und materielle Kämpfe, deren Ziel nicht weniger als eine lebenswerte Zukunft ist.

Ein Besuch im Wald ist nicht nur ein eindringlicher Crash-Kurs in Sachen ökologischem Raubbau und kapitalistischer Plünderung, sondern gleichzeitig ein Ort um sich von der Motivation anderer anstecken zu lassen. Beeindruckend die vielen im Wald verteilten Barrios, die Baumhäuser in luftiger Höhe und meterhohe Barrikaden.

Wer nicht längere Zeit vor Ort sein kann um sich an den Besetzungen zu beteiligen, dem oder der bieten sich vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Beim solidarischen Besuch der Mahnwache, der Teilnahme an einer Demo oder einem der sonntäglichen Waldspaziergänge. Dabei gibt es auch immer die Gelegenheit die Besetzer*innen zu besuchen, in den „Küchen für alle“ mit zu schnippeln oder die Bewegung mit Verpflegung oder anderen (Geld)Spenden zu unterstützen. Eine aktuelle Bedarfsliste findet ihr auf dem Blog von „Wald statt Asphalt“ und eine Übersicht anstehender Veranstaltungen auf dem Blog des örtlichen Camps .

Seit Oktober finden täglich Rodungsarbeiten und Räumungen statt. Zuletzt wurden die Polizeikräfte vor Ort massiv aufgestockt und eine Großräumungsaktionen scheint in greifbarer Nähe. Wer also kann: Unterstützt die Bewegung im Widerstand und holt euch dabei Inspiration und Motivation für die Kämpfe der Zukunft.

Einige Mitglieder der IL Aschaffenburg

Aktuelle Infos erhaltet ihr neben den oben erwähnten Blogs auch auf dem Twitter Profil @keineA49 und dem Danni-Ticker

Eindrücke von vor Ort und Interviews mit Aktivist*innen findet ihr auf dem Youtube Kanal von Bewegungsgärtner

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert