Stoppt das Sterben – Kundgebung für Seenotrettung

Bundesweit demonstrierten am 06.07.2019, nach Aufruf durch Seebrücke, mehrere zehntausend Menschen in Solidarität mit der Kapitänin der Sea-Watch 3, Carola Rackete. Auch in Aschaffenburg versammelten sich etwa 50 Menschen am Blauen Klavier zu einer Kundgebung. Mit zahlreichen Transparenten und Schildern, mehreren Redebeiträgen und Musik wurde die katastrophale Situation der Geflüchteten im Mittelmeer thematisiert. An Passanten wurden Flugblätter verteilt und Spenden für „Watch The Med“ gesammelt.

Die Aschaffenburger Stadtregierung wurde mehrfach aufgefordert, dem Beschluss des Stadtrats, Aschaffenburg zum „Sicheren Hafen“ zu erklären, endlich Taten folgen zu lassen. Ein erster Schritt wäre aus Sicht der Seebrücke-Aktivist*innen der Anschluss an die Initiative „Sichere Häfen“, der bereits über 60 Kommunen in Deutschland beigetreten sind.
Nachdem Carola Rackete bereits vor dem Aktionstag frei kam, wurde nun Straffreiheit für ihren humanitären Einsatz gefordert.

Aus dem Flugblatt der Initiative Solidarity City Aschaffenburg:

Carola Rackete, die Kapitänin der Sea Watch, hat den Notstand an Bord der Sea-Watch 3 ausgerufen und ist nach über zweiwöchiger Hängepartie auf eigene Faust in italienische Gewässer gefahren. Sie machte das einzig Richtige: Sie rettete Leben, bewies Haltung und verteidigte die Menschenrechte.
(…)
Aktuell ertrinkt jede sechste Person während des Fluchtversuchs über das Mittelmeer. Gleichzeitig werden Seenotretter*innen für das Retten von Menschenleben bestraft: italienische Behörden verhafteten Kapitänin Carola Rackete noch in der Nacht des Anlegens und beschlagnahmten die “Sea Watch 3”. Statt alles daran zu setzen, Menschenleben zu retten, erleben wir von Seiten der europäischen Nationalstaaten einen Tiefpunkt von Solidarität und Menschlichkeit: Menschen werden in libysche Folterlager zurückgewiesen, die Rettung von Menschen wird aktiv blockiert und zivile Seenotrettungsschiffe, wie zuletzt die Sea Watch 3, werden über Wochen daran gehindert, mit geretteten Menschen an Bord in einen Sicheren Hafen zu fahren.
(…)
Wie Carola werden wir nicht mehr warten. Solange die EU und die europäischen Regierungen untätig sind, werden wir, die Zivilgesellschaft, es sein, die sich schützend vor die Menschenrechte stellt und Widerstand leistet! Wir sind eine europaweite Gesellschaft der offenen Herzen, solidarischen Kommunen und Sicheren Häfen. Wenn die EU nicht in der Lage ist, die Verantwortung zu übernehmen, werden wir es tun.
(…)
DIE MENSCHLICHKEIT WIRD ANGEGRIFFEN, ES IST ZEIT ZU HANDELN. WIR RUFEN DEN NOTSTAND DER MENSCHLICHKEIT AUS!
(…)
Für die Rechte von Geflüchteten, den Freispruch von Karola Rakete und eine Entkriminalisierung der Seenotrettung.
Außerdem fordern wir den Oberbürgermeister und die Stadträt*innen von Aschaffenburg dazu auf, sich intensiv dafür einzusetzen, dass gerettete Menschen in Aschaffenburg untergebracht werden.

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